Wärmedämmung nachhaltig einsetzen

Für die Wärmedämmung eines Gebäudes stehen am Markt unterschiedliche Materialien zur Verfügung. Die Wahl des Materials hängt dabei in erster Linie von der Einsatzart ab. So werden für die Dämmung der Außenwand andere Dämmstoffe eingesetzt als zum Beispiel für die Dämmung der obersten Geschossdecke oder der Kellerwand im Erdreich.

Darüber hinaus wird zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung gelegt. Neben den herkömmlichen Dämmstoffen wie dem erdölbasierten Polystyrol oder der Mineralwolle gibt es ökologische Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie beispielsweise Holzfaser, Zellulose oder Hanf.

Wer besonderen Wert auf nachhaltige Produkte legt, sollte sich die Ökobilanz anschauen. Diese bezieht den gesamten Kreislauf des Stoffes von der Herstellung bis zur Entsorgung ein.

Jeder Dämmstoff hat individuelle Dämmwirkung

Zunächst ist da der Energieeinsatz für die Herstellung. Dieser variiert je nach Material, fällt aber in der Regel geringer aus als die Energiemenge, die über die Einsatzzeit am Gebäude eingespart wird. Hier stehen Zellulose oder Hanf meist gut da.

Dann ist der Ressourceneinsatz zu beurteilen. Es stehen fossile, mineralische und nachwachsende Rohstoffe zur Verfügung. Auch Recyclingprodukte wie z.B. EPS (expandiertes Polystyrol) auf fossiler Basis oder Schaumglas auf mineralischer Basis werden in zunehmender Auswahl entwickelt. Nachwachsende Rohstoffe schonen die Ressourcen hier deutlich.

Jeder Dämmstoff hat eine individuelle Dämmwirkung und erzielt somit unterschiedliche Energieeinsparungen im Laufe seines Einsatzes am Gebäude. Schwächer dämmende Stoffe können in dickeren Schichten eigesetzt werden, was dann aber wieder einen erhöhten Ressourceneinsatz zur Folge hat.

Durch den Transport der Materialien entstehen weitere Treibhausgasemissionen. Die gängigen Materialien stammen aus dem europäischen Raum, so dass die Auswirkungen bei den Dämmstoffen vergleichbar sind.

Studie belegt hohes Verwertungspotential

Am Ende des Kreislaufes steht die Entsorgung oder Wiederverwertung des Dämmmaterials. Hier kommt es auf die Eignung des Materials selbst an, aber auch auf die Trennbarkeit von anderen Baustoffen. Die Verwertung hat großes Entwicklungspotenzial. Meist werden die Stoffe aktuell im Heizwerk verbrannt oder als Abfall entsorgt. Das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) hat 2019 eine Studie zur „Ganzheitlichen Bewertung von verschiedenen Dämmstoffalternativen“ veröffentlicht. Diese berücksichtigt auch den Status Quo im Vergleich zu einer optimierten stofflichen Verwertung und kommt zu einem überraschenden Ergebnis:

Würden die Dämmstoffe optimal verwertet so würden z.B. EPS-Platten auf Platz zwei der Ökobilanzen landen. Insgesamt stellt die Studie das hohe Potenzial der Verwertung heraus, welches durch zukünftige Entwicklungen weiter erschlossen werden muss.

Anhand der aufgeführten Kategorien kann ein Stärken-/ Schwächenprofil erstellt werden. Je nachdem, welcher Aspekt dem Bauherren am wichtigsten ist, kann dieser seine Entscheidung treffen und das für ihn passende Material wählen.

Ute Neumann-Hollatz

Energie-Beratungs-Zentrum Hildesheim GmbH

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