Schimmelpilze in Innenräumen

Schimmelpilze in Innenräume

Schimmelpilze gehören zu den Mikroorganismen und sind natürlicher Bestandteil unserer Umwelt. Die Schimmelpilzsporen sind im Boden, in der Luft und auch in allen Innenräumen vorhanden. Sie überleben Monate und Jahre auch bei Trockenheit– wachsen aber nur in feuchter Umgebung. Für ihr Wachstum erfordert es eine optimale Umgebungstemperatur, Nährstoffe und Feuchtigkeit.

Wie kommt es zu Schimmel in der Wohnung?

Eine Wohnung bietet ideale Voraussetzungen für Schimmelpilze. Organische Materialien, wie Holz, Tapete oder Gipskarton bilden einen idealen Nährboden. Die optimale Wachstumstemperatur liegt im Bereich von 25° bis 35° C – Temperaturen, die in Wohnräumen üblicherweise anzutreffen sind. Wenn dann noch die erforderliche Feuchtigkeit hinzukommt, entsteht ein sichtbarer Schimmelbefall. Daher gilt: Feuchtigkeit vermeiden! Doch wie vermeidet man die Entstehung von Feuchtigkeit in Innenräumen bzw. in den Bauteilen?

Wie gelangt Feuchtigkeit in Bauteile?

Die Feuchtigkeit im oder am Bauteil kann durch aufsteigende oder eindringende Feuchtigkeit von außen oder innen entstehen, z.B. durch feuchte umgebende Erde, ein defektes Dach oder einen Leitungswasserschaden.

In solchen Fällen muss die Ursache der Feuchtigkeit herausgefunden und behoben werden sowie das Bauteil getrocknet werden. Für die Feststellung der Ursachen und die erforderliche Sanierungsplanung und -durchführung, sind fachkundige Experten erforderlich.

An der Bauteiloberfläche entsteht Feuchtigkeit durch Tauwasserausfall durch bauliche oder nutzungsbedingte Mängel. Nutzungsbedingte Mängel können z.B. eine ungenügende Abfuhr erhöhter Raumluftfeuchte durch zu wenig Lüftung oder unsachgemäßes Heizen sein. Bauliche Schwierigkeiten sind z.B. im Bereich von Wärmebrücken zu finden.

Im Allgemeinen bildet sich Tauwasser dann, wenn die Oberflächentemperatur an der Bauteiloberfläche unter der Taupunkttemperatur liegt. Die Taupunkttemperatur ergibt sich aus dem Verhältnis von Lufttemperatur und relativer Luftfeuchte. Je niedriger die Raumlufttemperatur und höher die relative Luftfeuchtigkeit, desto höher das Risiko, dass sich Tauwasser bildet.

Wie kann die Bildung von Tau- oder Kondenswasser vermieden werden?

Die relative Luftfeuchtigkeit und die Raumluft- bzw. Oberflächentemperatur werden von der Raumnutzung und der Bauweise der Außenbauteile der Gebäudehülle beeinflusst. Dabei spielen das Heizungs- und Lüftungsverhalten der Bewohner, vorhandene Wärmebrücken, Undichtheiten in der luftdichten Ebene oder eine zu geringe Wärmedämmung der Außenbauteile eine Rolle. Bewohner können darauf achten, dass Raumlufttemperatur und relative Luftfeuchtigkeit im Innenraum im optimalen Bereich liegen. Das Lüftungs- bzw. Heizverhalten sollte entsprechend angepasst werden. Messgeräte zur Eigenüberwachung, wie z.B. Raumluft-Thermometer und Hygrometer zur Messung der relativen Luftfeuchte, können dabei unterstützen.

Eigentümer können durch eine fachgerechte Planung und Durchführung von z.B. Dämmmaßnahmen Wärmebrücken reduzieren oder durch den Austausch von undichten Fensterelementen Undichtigkeiten beseitigen und somit die Oberflächentemperatur des Bauteils erhöhen. So kann das Risiko eines Schimmelpilzbefalls reduziert werden.

Informationen zum Thema:

Schimmelpilzleitfaden des Umweltbundesamtes

Richtlinie zum sachgerechten Umgang mit Schimmelpilzschäden in Gebäuden vom Netzwerk Schimmel e.V.

Ratgeber zum Richtigen Heizen und Lüften des Bauherren-Schutzbund e.V.

Bauschadenbewertung – DEKRA zertifizierter Sachverständiger für Schimmelpilzbewertung

 

Bildquelle: www.isotec.de