Solarthermie oder Photovoltaik – Dachflächen sinnvoll nutzen

Eine nutzbare, sonnenbeschienene Dachfläche und der Wunsch nach einem nachhaltigeren, ökologischeren Leben – Solarenergie sollte genutzt werden! Aber: Soll die Anlage Strom liefern oder Wärme für die Wasserversorgung und die Unterstützung der Heizung? Das hängt vom eigenen Bedarf ab, aber auch einige gravierende technische Unterschiede sind zu beachten.

Die Solarthermie

Die Solarthermie gewinnt mittels Solarkollektoren Wärme aus der Sonnenstrahlung, die zur Nutzung gespeichert wird. Die nun wieder kühle Flüssigkeit des Systems fließt in einem von einer Pumpe angetriebenen Kreislauf zu den Kollektoren zurück und erwärmt sich erneut.

Die Anlagen können rein für die Warmwasserbereitung genutzt werden oder zusätzlich zur Heizungsunterstützung. Letztere benötigen aufgrund der höheren Leistung auch mehr Solarkollektoren und damit mehr Dachfläche. Die Systeme sind ausgereift und nicht sehr störanfällig. Ob sie sich im Einzelfall lohnen, hängt vor allem von ihrer Dimensionierung, dem Standort der Immobilie beziehungsweise der Lage des Daches sowie dem eigenen Warmwasserverbrauch und der Heizungsnutzung ab.

Die Photovoltaik

Auch die Photovoltaik nutzt Sonnenenergie – aber nicht zur Wärme-, sondern zur Stromerzeugung. Eine Photovoltaik-Anlage ist sinnvoll, wenn der Eigenverbrauch des erzeugten Stroms möglichst hoch ist. Die Einspeisevergütung liegt aktuell unter 7 Cent pro kWh, der Strompreis bei weit über 30 Cent je Kilowattstunde. Der finanzielle Vorteil liegt in den vermiedenen Strombezugskosten, allerdings müssen diesen die Investitionskosten gegenübergestellt werden. Solarthermie-Anlagen sind günstiger, rechnen sich im Schnitt aber erst bei drei oder mehr Wasserverbrauchern im Haushalt.

Geht auch beides?

Auch die Installation zweier paralleler Anlagen auf dem Dach oder die Nutzung von Hybridmodulen ist machbar. Das kann sinnvoll sein – muss es aber nicht. Zwei Systeme beinhalten mehr Komplexität, höhere Investitionskosten und gegebenenfalls eine größere Fehleranfälligkeit. Sofern genug Dachfläche vorhanden ist und sowohl der Wärme- als auch der Strombedarf im eigenen Haus möglichst optimal damit gedeckt werden können, kann sich die Anschaffung durchaus lohnen.

Eine andere Option ist die Nutzung sogenannter Hybridkollektoren, die nach dem Prinzip „2 in 1“ arbeiten. Sie vereinen Solarkollektoren (für die Solarthermie) und Solarzellen (für die Photovoltaik) in einem Modul. Nachteilig ist dabei, dass Solarkollektoren für die Wärmegewinnung bei hohen Temperaturen besonders effizient arbeiten, während Solarzellen leistungsfähiger sind, je kühler sie sind. Je besser das eine funktioniert, desto schlechter das andere. Daher kommen Hybridkollektoren nur in Spezialfällen zum Einsatz –wenn beides genutzt werden soll, die Dachfläche aber begrenzt ist.

Alternativ kann überschüssiger Strom per Power-to-Heat (Tauchsiederprinzip) auch zur Wärmeerzeugung genutzt werden. Der Photovoltaik-Strom wird dann sowohl zur Wärmeerzeugung als auch für den Allgemeinstrom genutzt.

Alles bedacht?

Die Wahl, wie die vorhandene Dachfläche genutzt werden soll, hängt also zunächst von den eigenen Energiebedarfen im Wärme- und Strombereich ab. Grundsätzlich sind ergänzend die Ausrichtung und Neigung des Daches sowie Verschattungen und Statik zu beachten.

Wer hilft bei der Umsetzung?

Für die Umsetzung ist ein kompetentes und zuverlässiges Unternehmen zielführend.
Aus diesem Grund hat das Energie-Beratungs-Zentrum Hildesheim das qualitätsgeprüfte ebz-Partnernetzwerk gegründet, in dem viele Fachfirmen aus der Region zu finden sind.