Energiewende Zuhause: Das sollte eine Heizungsanlage können

„Wir haben die Antworten für die Haustechnik der Zukunft“
Alle Welt stöhnt über hohe Energiekosten. Der Ölpreis hält sich hartnäckig bei knapp 90 Cent. Geheizt werden muss natürlich, erst recht bei den herrschenden niedrigen Temperaturen. Aber: Laut einer Statistik des BDH (Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik) arbeiten mehr als drei Viertel aller bestehenden Heizungsanlagen ineffizient! Dabei ist die Energiewende für jeden Hausbesitzer möglich und lohnt sich auch noch, meint der Experte für Erneuerbare Energien, Rainer Senkel von STIEBEL ELTRON. Im Interview erklärt er, wie man beim Heizen nicht nur sparen, sondern auch noch etwas für die Umwelt tun kann.

Frage: Angeblich arbeiten drei Viertel aller Heizungsanlagen nicht effizient. Entspricht das Ihrer Erfahrung nach den Zahlen bei uns vor Ort?
Rainer Senkel: Ob es nun einige Anlagen mehr oder weniger sind, spielt insgesamt keine große Rolle. Grundsätzlich ist es tatsächlich so, dass die meisten Heizungen auch bei uns in der Region entweder veraltet sind oder nicht optimal dimensioniert und eingestellt wurden. Anders als beim Auto, bei dem der Verbrauch ständig kontrolliert wird, nehmen viele Hausbesitzer das jedoch weitgehend hin – nach dem Motto, der Kessel ist ja noch gut, es wird ja noch warm. Dass da allerdings täglich Geld unnötig verheizt wird, machen sich viele nicht bewusst.

Frage: Was können Hausbesitzer denn tun?
Rainer Senkel: Ist die Anlage älter als 15 oder 20 Jahre, sollte man auf jeden Fall über einen Austausch nachdenken. Bleiben wir beim Beispiel Auto: Wer fährt denn heute noch einen Wagen aus den 80er Jahren, wenn er nicht gerade Oldtimer-Liebhaber ist? Neue Technik ist viel effizienter und damit sparsamer, zuverlässiger und vor allem auch komfortabler. Wer jetzt nicht handelt, ist selber schuld. Wir prüfen bei der Beratung und Planung immer die Möglichkeit des Einsatzes einer Wärmepumpe, denn das ist das Heizsystem, das die höchste Zukunftssicherheit bietet. Sie ist extrem wirtschaftlich und umweltfreundlich, weil sie bis zu 75 Prozent der insgesamt benötigten Energie aus der Umwelt gewinnt – aus der Erde oder ganz einfach aus der Umgebungsluft. Diese Energie ist und bleibt kostenlos. Und man wird unabhängig von Öl und Gas.

Frage: Aber die Wärmepumpe braucht Strom – auch da steigen die Preise. Lohnt sich der Umstieg dann noch?
Rainer Senkel: Ja, auf jeden Fall. Denn es wird ja nur ein Bruchteil der Gesamtenergie aus dem Stromnetz bezogen. Und genau hier liegen ja auch die Vorteile der Wärmepumpe: Sie kann dann Strom nutzen, wenn er im Überfluss vorhanden ist. In Zukunft wird es Zeiten geben, in denen der Strom extrem günstig angeboten wird, weil gerade viel Wind weht zum Beispiel. Dann ist es natürlich ideal, wenn die Wärmepumpe anspringt, günstig und mit zusätzlicher Umweltenergie Wärme produziert und in einem Pufferspeicher vorhält.

Frage: Das klingt nach Zukunftsmusik…
Rainer Senkel: Nein, absolut nicht. Die Heizungsanlagen selbst sind sogar schon viel weiter: Unsere Wärmepumpen sind bereits SG ready, also für intelligente Stromnetze – das „Smart Grid“ – geeignet. Darüber hinaus lassen sich die Geräte schon heute ganz einfach über den heimischen PC, das IPad oder ein Smartphone nicht nur steuern, sondern auch wunderbar beobachten. Viel komfortabler als beim Auto: Ich kann den Verbrauch über Tage hinweg, den Wetterverlauf und vieles mehr jederzeit bequem überprüfen. Da hat die Zukunft längst begonnen.