Das eigene Kraftwerk auf dem Dach

Alles Leben auf unserer Erde erhält seine Energie aus der Strahlung der Sonne. In den Pflanzen entsteht durch das von der Sonne angeregte Wachstum Biomasse, die wir als Energieform wie Holz nutzen können. Die Strahlung kann aber auch direkt über Photovoltaikmodule in Strom umgewandelt werden, den wir ohne Umwege direkt an unseren Gebäuden einsetzen können.

Vor gut 20 Jahren wurde mit dem Erneuerbaren Energien Gesetz EEG die Einspeisevergütung für in das öffentliche Netz eingespeisten Strom eingeführt. In den ersten Jahren nach Einführung des EEG wurde der Strom in der Spitze mit 57,41 Cent/Kilowattstunde (2004) vergütet. Die Anlagen wurden möglichst groß ausgelegt und optimal nach Süden ausgerichtet, um höchste Erträge und eine maximale Rendite zu erzielen.

Anlagengröße auf eigenen Strombedarf abstimmen

In den Folgejahren wurde die Vergütung stetig reduziert – aktuell werden „nur noch“ 7,87 Cent/Kilowattstunde (Stand Juli 2021) für Anlagen bis zehn Kilowatt peak gezahlt. Die Rendite der Anlagen wird nicht mehr über die Einspeisevergütung erzielt, sondern durch eine möglichst hohe Eigenverbrauchsquote. Insgesamt sind durch die fortschreitende
technische Entwicklung die Investitionskosten der Anlagen deutlich gesunken. Gleichzeitig ist der Stromzukauf deutlich teurer geworden. Insgesamt sind Investitionen in heutige PV-Anlagen nach wie vor wirtschaftlich, wenn die Anlagengröße optimal auf den eigenen Strombedarf abgestimmt wird. Die hohe Eigenverbrauchsquote verhindert den teuren Stromzukauf und schafft somit eine Wirtschaftlichkeit. Es ist daher wichtig, vor der Entscheidung für eine PV-Anlage den eigenen Strombedarf genau zu kennen und für die Zukunft zu planen. Die Investition sollte möglichst gering sein; gleichzeitig sollte der Ertrag den persönlichen Strombedarf weitestgehend abdecken können. Aktuell erobert Elektromobilität den Markt und wird zur Breitentechnologie. Und das nicht nur im privaten Bereich. Hinzu kommen viele andere elektrische Fahrzeuge wie E-Roller oder Pedelecs, die wir vor allem auf dem Weg zur Arbeit oder für die täglichen Erledigungen nutzen.

CO2-Steuer greift nicht bei selbst erzeugtem Strom

Im Gebäudebestand werden vorwiegend noch die Energieträger Heizöl und Erdgas zur Wärmeerzeugung genutzt.
Vor diesem Hintergrund spielt für die zukünftige Kostenentwicklung für Wärme die CO2-Steuer eine wichtige Rolle. Selbsterzeugter Strom, der nicht mit dieser Steuer behaftet wird, könnte je nach Objekt und Dämmstandard der Gebäudehülle zukünftig eine kostengünstige Alternative zu Heizöl und Erdgas sein, indem der CO2-neutrale Strom zum Beispiel für den Betrieb einer Wärmepumpe genutzt wird. Diese zusätzlichen Bedarfe sollten in die Planung einer PV-Anlage einbezogen werden. Sinnvoll ist auch die Ergänzung der Anlage mit einem Speichersystem, um
den selbst erzeugten Strom nutzen zu können, wenn die Sonne gerade nicht scheint. Die Speicherkapazität erhöht die Eigenverbrauchsquote. Aktuell werden Batteriespeicher bei der Neuinstallation von PV-Anlage und Speicher von der NBank im Programm Photovoltaik (PV) – Batteriespeicher für Privathaushalte mit bis zu 40 Prozent bezuschusst.
Durch die staatliche Unterstützung wird auch diese Investition wirtschaftlich. Die PV-Anlage selbst kann über einen Förderkredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW im Programm Erneuerbare Energien – Standard gefördert werden (aktueller Zins ab 1,03 Prozent, Stand Juni 2021). Zuschüsse werden hier nicht vergeben.                                      Ute Neumann-Hollatz

INFORMATIONEN
Energie-Beratungs-Zentrum
Hildesheim GmbH
Osterstraße 12 a, 31134 Hildesheim
Tel. 05121/281910
info@ebz-hildesheim.de
www.ebz-hildesheim.de

Informationen zu den Förderprogrammen:
www.nbank.de/Privatpersonen/Wohnraum
-> Zuschuss Photovoltaik (PV) – Batteriespeicher für Privathaushalte
www.kfw.de/270