Beratung ohne lange Wartezeit

Energie-Effizienz-Experten aus der Region gründen Beratungsnetzwerk

Das sogenannte Heizungsgesetz der Ampel hat für erhebliche Unruhe gesorgt und bei etlichen Hausbesitzern zum Teil große Ängste ausgelöst.
Beim Energieberatungszentrum (EBZ) Hildesheim liefen die Drähte heiß. Das viel diskutierte Gebäudeenergiegesetzt, so der korrekte Name, ist mittlerweile beschlossen. Die Aufregung hat sich, so die Beobachtung der unabhängigen Experten von der Hildesheimer Osterstraße, etwas gelegt. Aber wöchentlich melden sich noch immer 30 bis 40 Anrufer mit Beratungsbedarf. Hinzu kommen verstärkt Anfragen von Unternehmen und Kommunen.
An den Fragestellungen hat sich nach Auskunft der Geschäftsführer Ute Neumann-Hollatz, René Hußnätter und Frank Melchior wenig geändert. Unverändert Thema sind Wärmepumpen oder die energetische Sanierung der Gebäudehülle.

2023 hat sich das EBZ mit Energie-Effizienz-Experten (EEE) aus dem Raum Hildesheim und dem Umland zu einem stillen Netzwerk zusammengeschlossen.
Die Idee dahinter: den Ansturm auf Energieberatungen möglichst ohne allzu lange Wartezeiten zu bewältigen.
Seither hat sich ein starkes Netzwerk entwickelt, das von Kunden auch weiterempfohlen wird.
Mittlerweile ist der stille Zusammenschluss nicht mehr so still:

Das EEE-Netzwerk Region Hildesheim wurde offiziell gegründet.
25 Experten aus der Region gehören dazu. Mit der Gründung des Beraterpools für
Energie-Effizienz-Experten können Anfragen effizienter verteilt werden. Auch öffentliche Infoveranstaltungen sind geplant. Stattfinden sollen die zunächst im EBZ. Angepeilt wird, das Angebot in Kooperation mit den Experten vor Ort auf die Landkreiskommunen auszuweiten.

Warum sich eine unabhängige Energieberatung lohnt?
Ein Stichwort ist Energieeffizienz, ein weiteres Fördermittel. Für den so genannten individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) nimmt ein Experte die betreffende Immobilie genau unter die Lupe und schlägt geeignete Maßnahmen zum Energiesparen vor.
Der Staat hat gerade den Rotstift angesetzt, fördert den Sanierungsfahrplan für Ein- oder Zweifamilienhäuser aber immer noch mit bis zu 650 Euro. Wer sein Zuhause energieeffizienter gestalten möchte und einen Sanierungsfahrplan in der Tasche hat, bekommt eine höhere staatliche Förderung.

Stand jetzt winken maximal 60 000 Euro, doppelt so viel wie ohne Sanierungsfahrplan. Mit Blick auf den Faktor Zeit raten die drei EBZ-Geschäftsführer
Sanierungswilligen, frühzeitig einen Förderantrag für die Energieberatung zu stellen. Das ist kostenfrei über das BAFA-Portal möglich.
Dach oder Fassade dämmen, Austausch der Fenster oder der Heizung – ob und wann welche Maßnahme umgesetzt wird, bleibt dem Eigentümer überlassen.
Nach derzeitiger Rechtslage ist der Sanierungsfahrplan maximal 15 Jahre lang gültig. Innerhalb dieser Zeitspanne sind die aufgezeigten Maßnahmen förderfähig und können Schritt für Schritt umgesetzt werden.

Quelle: Leine-Deister-Zeitung 28.08.2024