Überwinterung – Schutz von Fledermäusen am Gebäude

Informationen vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Niedersachsen e. V. zu fliegenden Untermietern im Winter

Während Vögel, wie Mauersegler oder Spatzen, Hohlräume an unseren Gebäude vor allem in den Sommermonaten als Brutstätten nutzen, benötigen viele unserer heimischen Fledermausarten auch im Winter ein Plätzchen am Haus. Abhängig von der Jahreszeit haben Fledermäuse unterschiedliche Ansprüche an ihren Wohnraum. Man unterscheidet daher zwischen Sommer- und Winterquartieren.

Alle unsere rund 20 heimischen Fledermausarten sind dämmerungs- und nachtaktiv und halten von etwa November bis März Winterschlaf. Daher bleiben sie in der kalten Jahreszeit meist unbemerkt. Im Winter benötigen Fledermäuse kühle und trockene Hohlräume mit einer hohen Luftfeuchtigkeit, damit sie nicht austrocknen. Diese Bedingungen für ein Winterquartier finden unsere fliegenden Untermieter häufig auf Dachböden, in tiefen Spalten und Rissen am Gebäude, in Kellern oder Stollen. Ihnen reicht oft eine Einflugöffnung von ca. 3 cm Höhe und mindesten 5 cm Breite sowie eine raue Oberfläche zum Festhalten Die Tiere halten, häufig gemeinsam mit anderen Fledermausarten, ihren Winterschlaf in überschaubaren Grüppchen.

Fledermäuse sind langjährige Untermieter

Zu den häufigsten Arten am Gebäude gehören die Zwergfledermaus, die mit gerade mal 4,5 cm Körperlänge zu den kleinsten europäischen Säugetieren zählt, die Breitflügelfledermaus, das Graue Langohr, das Große Mausohr und die Zweifarbfledermaus. Fledermäuse nutzen oft über Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg dieselben Unterschlüpfe. Daher ist es äußerst wichtig, diese Quartiere – etwa bei einer Sanierung – zu schützen. Fledermäuse und ihre Quartiere stehen unter nationalem und internationalem rechtlichen Schutz.

Erste Hinweise darauf, dass Fledermäuse am oder Gebäude leben, sind Sichtungen einzelner Tiere und deren Hinterlassenschaften. Diese sind vollkommen geruchslos und unschädlich für die Bausubstanz.

Gebäudemodernisierungen sind eine gute Chance, um etwas für den Artenschutz zu tun

Hausbesitzer können bestehende Quartiere erhalten, sie ersetzen – oder sogar neue schaffen. Plant man das rechtzeitig ein, lassen sie sich oft ohne großen Aufwand an der Fassade anbringen oder unauffällig in die Dämmung integrieren.

Der BUND Landesverband Niedersachsen schützt Gebäude bewohnende Vogel- und Fledermausarten bei energetischer Gebäudesanierungen und im Neubau. Das landesweite Projekt „Klimaschutz und biologische Vielfalt“ richtet sich insbesondere an Akteure in der Immobilienbranche, speziell im Bereich Wohnungsbau und -verwaltung, aber auch an Architekten, das ausführende Handwerk, Energieberater und Behörden. Der BUND bietet Informationsmaterialien, bautechnische Lösungsmöglichkeiten, Beratungen, Vorträge und Fortbildungen an. Mehr Informationen unter: Artenschutz am Bau

 

B&B_Logo